Dünger

Wenn du deine Pflanzen richtig pflegen möchtest, ist der richtige Dünger ein entscheidender Faktor. Doch was steckt eigentlich genau in einem Pflanzendünger? Welche Bestandteile sind wichtig und wofür sind sie gut? Wir erklären dir die wichtigsten Inhaltsstoffe, sowohl in flüssigen als auch in festen Düngern, damit du den für deine Pflanzen passenden Dünger auswählen kannst. 

1. Nährstoffe: Die Hauptbestandteile 

Pflanzen brauchen eine Vielzahl an Nährstoffen, aber die drei wichtigsten sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Diese Nährstoffe werden oft als NPK bezeichnet und sind in fast jedem Dünger enthalten. 

  • Stickstoff (N): Stickstoff ist besonders wichtig für das Wachstum der Pflanze, vor allem für die Entwicklung von grünen Blättern und Stängeln. Ein Dünger mit hohem Stickstoffanteil ist besonders nützlich, wenn du das vegetative Wachstum deiner Pflanze anregen möchtest, z. B. bei Gemüsepflanzen oder grünblättrigen Pflanzen.
    • Zu viel Stickstoff kann jedoch dazu führen, dass die Pflanze zu viel Blattmasse produziert und weniger Blüten oder Früchte.
  • Phosphor (P): Phosphor ist entscheidend für die Wurzelbildung und hilft der Pflanze, Energie zu speichern und zu übertragen. Besonders wichtig ist Phosphor während der Keimung und der Blütezeit, da er die Entwicklung von Wurzeln und Blüten unterstützt.
    • Mangel an Phosphor führt oft zu schwachen Wurzeln und einer schlechten Blütenbildung.
  • Kalium (K): Kalium stärkt die allgemeine Krankheitsresistenz der Pflanze und sorgt dafür, dass sie Stress besser übersteht (z. B. Trockenheit oder extreme Temperaturen). Es fördert auch die Fruchtbildung und die Zellstruktur.
    • Ein Kaliummangel kann die Pflanze anfällig für Krankheiten machen und das Fruchtwachstum beeinträchtigen.

2. Sekundäre Nährstoffe 

Neben den Hauptnährstoffen gibt es auch sekundäre Nährstoffe, die zwar in geringeren Mengen benötigt werden, aber trotzdem essenziell sind. Dazu gehören: 

  • Calcium (Ca): Calcium ist wichtig für die Zellwandbildung und hilft, die Pflanze stabil zu halten. Ein Mangel kann zu weichen, brüchigen Pflanzen führen.
  • Magnesium (Mg): Magnesium ist ein Bestandteil des Chlorophylls und somit wichtig für die Photosynthese. Ein Mangel zeigt sich durch gelbe Blätter (Chlorose), vor allem zwischen den Blattadern.
  • Schwefel (S): Schwefel hilft bei der Bildung von Aminosäuren und ist wichtig für die allgemeine Gesundheit der Pflanze. Ein Schwefelmangel kann zu gelben Blättern führen.

3. Mikronährstoffe 

Die sogenannten Mikronährstoffe sind nur in winzigen Mengen erforderlich, aber sie spielen eine große Rolle für das Pflanzenwachstum und die Entwicklung. Dazu gehören: 

  • Eisen (Fe): Wichtig für die Chlorophyllproduktion. Ein Eisenmangel äußert sich in gelblichen Blättern, besonders bei jungen Blättern.
  • Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu), Bor (B) und Molybdän (Mo): Diese Mikronährstoffe sind ebenfalls entscheidend für verschiedene Prozesse wie Enzymaktivität, Zellteilung und die Stabilität der Pflanzen.

4. Flüssigdünger vs. Festdünger: Was ist der Unterschied? 

  • Flüssigdünger: Flüssige Düngemittel sind sehr schnell verfügbar für die Pflanze, da sie direkt mit dem Wasser in den Boden gelangen. Sie eignen sich gut für Pflanzen, die eine schnelle Nährstoffaufnahme benötigen. Flüssigdünger gibt es in verschiedenen Formen, z. B. als konzentrierte Lösungen oder als fertige Mischung, die direkt ins Gießwasser gegeben werden kann.
    • Vorteil: Schnell wirksam, einfach anzuwenden, ideal für die Blattdüngung (auch als Sprühdünger).
    • Nachteil: Muss regelmäßig angewendet werden, da die Wirkung nachlässt.
  • Festdünger: Feste Dünger kommen in Form von Granulaten oder Pellets und werden direkt auf die Erde aufgebracht. Sie geben ihre Nährstoffe langsamer ab, da sie erst durch das Gießwasser oder den Regen gelöst werden müssen.
    • Vorteil: Langsame, kontinuierliche Nährstoffabgabe, weniger häufiges Düngen notwendig.
    • Nachteil: Kann schwieriger zu dosieren sein und dauert länger, bis die Nährstoffe verfügbar sind.

5. Organischer vs. Mineralischer Dünger 

  • Organische Dünger: Diese Dünger stammen aus natürlichen Quellen wie Kompost, Mist, Pflanzenresten oder Algen. Sie sind sanfter für die Pflanze und verbessern gleichzeitig die Bodenstruktur und -lebensfähigkeit, indem sie Mikroorganismen fördern.
    • Vorteil: Langsame Nährstofffreisetzung, Verbesserung der Bodenqualität, umweltfreundlicher.
    • Nachteil: Kann teurer sein und dauert länger, bis die Nährstoffe verfügbar sind.
  • Mineralische Dünger: Diese Dünger enthalten die Nährstoffe in konzentrierter, synthetischer Form und wirken sehr schnell. Sie sind präzise dosierbar, aber übermäßiger Gebrauch kann den Boden auslaugen und das ökologische Gleichgewicht stören.
    • Vorteil: Schnelle Wirkung, einfache Dosierung.
    • Nachteil: Kann den Boden langfristig belasten, wenig langfristige Bodenverbesserung.

6. Wie wählt man den richtigen Dünger? 

Die Wahl des richtigen Düngers hängt von der Pflanze und ihren Bedürfnissen ab. Im Allgemeinen solltest du: 

  • Für grüne Zimmerpflanzen einen Dünger wählen, der einen hohen Anteil an Stickstoff (N) hat, da diese Pflanzen viel Blattmasse aufbauen.
  • Für Blühpflanzen sollte der Dünger etwas mehr Phosphor enthalten, um eine gute Blütenbildung zu fördern.
  • Für Fruchtpflanzen oder Gemüse kann ein Dünger mit einem höheren Kaliumgehalt (K) sinnvoll sein, um das Wachstum von Früchten und die Krankheitsresistenz zu unterstützen.


Ein guter Dünger ist wie ein Multivitamin für deine Pflanzen – er versorgt sie mit allem, was sie brauchen, um gesund und kräftig zu wachsen. Du kannst zwischen flüssigen und festen Düngemitteln wählen, je nachdem, was du bevorzugst und wie schnell du Ergebnisse sehen möchtest. Die richtige Dosierung ist wichtig, um die Pflanze nicht zu überdüngen, und du solltest immer die Bedürfnisse deiner Pflanzen im Auge behalten.