Anthurium

Anthurien wie Anthurium crystallinum, Anthurium clarinervium, Anthurium warocqueanum gehören zu den faszinierendsten und dekorativsten Arten der Anthurien. Diese Arten zeichnen sich durch ihre tiefgrünen Blätter mit auffälligen, silbernen oder weißen Adern aus. Der samtige, fast ledrige Blattstoff und die elegante Struktur machen sie zu besonders begehrten Zimmerpflanzen. Damit du deine Anthurie in voller Pracht erleben kannst, ist es wichtig, ihre speziellen Pflegebedürfnisse zu verstehen und zu beachten.

1. Standortwahl und Lichtbedarf

Sie kommen ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas, wo sie in den unteren Bereichen des Waldes gedeihen. Sie bevorzugen daher indirektes Licht und vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung.

  • Licht: Diese Pflanzen benötigen helles, indirektes Licht, jedoch kein direktes Sonnenlicht, da dies die Blätter verbrennen und die samtene Textur schädigen kann. Direkte Sonneneinstrahlung lässt die Blätter verblassen und kann zu unschönen, braunen Flecken führen. Ein Fenster mit milder Morgen- oder Abendsonne oder ein Standort im Halbschatten ist ideal.
  • Zu wenig Licht: Zu wenig Licht kann dazu führen, dass die Pflanze langsam wächst und ihre markanten Blattadern weniger deutlich werden. Auch die Blühfreudigkeit nimmt ab.
  • Zu viel Licht: Direkte Sonne führt zu Hitzestress und Verbrennungen auf den Blättern, was insbesondere bei den samtigen Blättern schnell zu Schäden führen kann.

2. Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Diese Anthurien-Arten lieben wärme- und feuchtigkeitsreiche Bedingungen. Sie benötigen eine konstante Temperatur und hohe Luftfeuchtigkeit, um ihr volles Potenzial zu entfalten.

  • Temperatur: Die ideale Temperatur liegt bei 22–26°C während der Wachstumsperiode. Sie vertragen keine kühlen Temperaturen und sollten nicht unter 15°C ausgesetzt werden. Ein plötzlicher Temperatursturz oder Zugluft kann die Pflanze stressen und das Wachstum beeinträchtigen.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 60-80% ist entscheidend, um die samtigen Blätter gesund zu halten. Besonders im Winter, wenn die Heizungsluft trocken ist, können diese Pflanzen unter zu niedriger Luftfeuchtigkeit leiden, was zu braunen Blattspitzen und einem Verlust der Blattstruktur führen kann. Verwende einen Luftbefeuchter oder besprühe die Blätter regelmäßig mit kalkfreiem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Eine andere Möglichkeit ist, die Pflanze auf ein mit Kieselsteinen gefülltes Tablett mit Wasser zu stellen, um eine feuchte Umgebung zu schaffen.

3. Gießen und Wasserbedarf

Anthurien benötigen eine gleichmäßig feuchte Erde, jedoch keine Staunässe. Staunässe ist besonders schädlich, da sie schnell zu Wurzelfäule führen kann.

  • Bewässerung: Gieße deine Pflanze, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, aber achte darauf, dass das Substrat nicht völlig austrocknet. In den wärmeren Monaten (Frühling und Sommer) sollte die Pflanze etwas mehr Wasser erhalten, während sie im Winter weniger Wasser benötigt, da ihr Wachstum langsamer wird.
  • Wasserqualität: Verwende am besten kalkfreies Wasser, da hartes Wasser mit hohem Kalkgehalt die Blätter und Wurzeln schädigen kann. Falls du Leitungswasser verwendest, lasse es vor der Anwendung einige Stunden stehen, damit sich der Kalk absetzen kann. Zimmertemperatur ist ideal, da kaltes Wasser die Wurzeln schädigen kann.
  • Staunässe vermeiden: Sorge dafür, dass überschüssiges Wasser im Topf abfließen kann. Ein Topf mit Abflusslöchern ist unerlässlich, um Wurzelfäule zu vermeiden.
  • Regelmäßigkeit: Halte einen konstanten Gießrhythmus ein, damit die Pflanzen immer ein leicht feuchtes Substrat haben. Zu viel Wasser auf einmal können nicht aufgenommen werden und zu Blattschäden (Ödemen) führen.

4. Substrat und Umtopfen

Anthurien benötigen ein gut durchlässiges Substrat, das die Wurzeln atmen lässt und gleichzeitig Feuchtigkeit speichert.

  • Substrat: Verwende eine Mischung aus Erde, Perlit und Kokosfaser oder Orchideenerde. Diese Mischung sorgt für die richtige Drainage und verhindert Staunässe. Eine gute Luftzirkulation im Substrat ist besonders wichtig, damit die Wurzeln nicht faulen.
  • Umtopfen: Es ist ratsam, die Pflanze alle 1–2 Jahre umzutopfen, um das Substrat zu erneuern und sicherzustellen, dass die Wurzeln ausreichend Platz haben. Wähle einen Topf, der nur leicht größer ist als der alte, um das Wachstum der Wurzeln zu fördern, ohne dass überschüssiges Wasser stehen bleibt.

5. Düngung

Anthurien benötigen während der Wachstumsperiode regelmäßig Nährstoffe, um kräftig zu wachsen und ihre Blätter in voller Pracht zu entwickeln. Zu viel Dünger kann jedoch schädlich sein, daher ist ein ausgewogenes Verhältnis wichtig.

  • Flüssigdünger: Dünge deine Pflanze alle 2–4 Wochen mit einem ausgewogenen, flüssigen Dünger für Zimmerpflanzen, der speziell für Anthurien  geeignet ist. Achte darauf, den Dünger nur in der empfohlenen Menge zu verwenden, um Überdüngung zu vermeiden.
  • Im Winter weniger düngen: In den kälteren Monaten, wenn die Pflanze eine Ruhephase einlegt, ist die Düngung auf alle 6–8 Wochen zu reduzieren oder ganz einzustellen, da das Wachstum verlangsamt ist.

6. Blattpflege

Die Blätter sind eines der größten Highlights dieser Pflanzen. Damit die Blätter glänzend und gesund bleiben, ist eine regelmäßige Pflege erforderlich.

  • Staub entfernen: Staub kann die Blätter der Anthurie bedecken und die Photosynthese beeinträchtigen. Wische die Blätter regelmäßig mit einem feuchten, weichen Tuch ab. Verwende dabei nur kalkfreies Wasser, um Fleckenbildung zu vermeiden.
  • Besprühen: Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, kannst du die Blätter vorsichtig mit einem Zerstäuber besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Blätter zu pflegen. Achte darauf, dass die Blätter nicht tropfnass sind, um Fäulnis zu vermeiden.
  • Braune Blattspitzen: Braune oder vertrocknete Blattspitzen sind oft ein Zeichen für zu niedrige Luftfeuchtigkeit oder falsches Gießen. Indem du die Umgebung feuchter hältst und regelmäßig kontrollierst, dass die Erde nicht zu nass ist, kannst du dieses Problem vermeiden.

7. Schädlings- und Krankheitsbekämpfung

Anthurien können von Thripsen, Blattläusen, Spinnmilben oder Schmierläusen betroffen sein, insbesondere bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit oder schlechten Pflegebedingungen.

  • Schädlingsbekämpfung: Überprüfe regelmäßig die Unterseite der Blätter auf Schädlinge. Falls du welche entdeckst, behandle die Pflanze mit einem milden Insektizid oder Neemöl. Bei Spinnmilben hilft ein Sprühnebel mit Neemöl oder eine Behandlung mit Seifenlösung.
  • Krankheiten vermeiden: Wurzelfäule entsteht durch Staunässe, also stelle sicher, dass der Topf gut durchlässig ist und überschüssiges Wasser abfließen kann. Bei Anzeichen von Blattflecken oder Fäulnis solltest du schnell reagieren und die Pflanze gegebenenfalls umtopfen oder betroffene Stellen entfernen.


Die Pflege von Anthurien erfordert etwas Aufmerksamkeit, besonders in Bezug auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht. Diese Pflanzen bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit, regelmäßige Pflege und ein gleichmäßig feuchtes Substrat.