
Umtopfen & Substrate: Erde, Mischungen und Hydrokultur im Vergleich
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Wer seine Zimmerpflanzen lange gesund halten möchte, sollte sich nicht nur mit dem richtigen Gießen und der Standortwahl beschäftigen – auch das richtige Substrat spielt eine zentrale Rolle. Neben klassischer Blumenerde gibt es auch zahlreiche Alternativen wie Kokoserde, Perlite, Moos oder auch verschiedene Hydrokulturen wie Blähton, Pon und Seramis.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Möglichkeiten es gibt, und wie du das passende Substrat für deine Pflanzen auswählst.
🌱 Warum das richtige Substrat so wichtig ist
Das Substrat ist nicht nur das Haltemedium für die Wurzeln deiner Pflanze – es beeinflusst Wasserhaushalt, Luftzirkulation und Nährstoffversorgung. So kann es bei dem falschen Substrat schnell zu Problemen wie Staunässe, Wurzelfäule oder Wachstumsstörungen kommen. Mit der richtigen Mischung kannst du die Bedürfnisse deiner Pflanzen optimal erfüllen.
🪴 Klassische Substrate und Zusätze
Universalerde
• Für viele Grünpflanzen geeignet. Vor Allem die pflegeleichten grünen Freunde.
• Enthält Humus und ist häufig vorgedüngt.
• Gut für pflegeleichte Pflanzen wie beispielsweise Drachenbaum oder Gummibaum.
Kakteenerde: Sehr durchlässig, hoher Sand und Mineralanteil, perfekt für Sukkulenten.
Orchideensubstrat: Grob und meist mit Pinienrinde, damit die Wurzeln viel Luft bekommen.
Palmenerde: Etwas lockerer, speichert Feuchtigkeit, aber vermeidet Staunässe.
Kokoserde
• Nachhaltige Alternative, da sie aus Kokosfasern hergestellt wird.
• Locker, luftig und speichert Wasser, ohne Staunässe zu verursachen.
• Enthält allerdings keine Nährstoffe. (Regelmäßiges Düngen erforderlich)
• Sehr feine Struktur -> kann als alleinige Erde für manche deiner Pflanzen zu dicht sein. Mische die Kokoserde lieber mit anderen Substrat Bestandteilen um ein optimales und lockeres Substrat für deine Pflanze herzustellen.
Perlite
• Weißes Vulkangestein in Kügelchen.
• Sorgt für Durchlässigkeit, Belüftung und verhindert Verdichtung aufgrund der leichten und porösen Struktur.
• Speichert das Wasser und gibt es schnell wieder ab, somit besonders gut bei Pflanzen, die empfindlich auf Staunässe reagieren.
• Eignet sich zur Anzucht/Anwurzeln von Ablegern, Stecklingen etc.
• Für deine adulte Pflanze jedoch als Beimischung für dein individuelles Substrat
Moos (Sphagnum-Moos)
• Hält Feuchtigkeit konstant, gleichzeitig luftdurchlässig und fördert eine gesunde Wurzelbildung
• Sehr beliebt zur Vermehrung von Ablegern.
• Bei Jungpflanzen und Stecklingen kann es als alleiniges Substrat ausreichen (hier dennoch auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr achten, durch zusätzliches und bedachtes Dosieren von Dünger über das Gießwasser)
• Nicht als dauerhaftes Substrat für deine Zimmerpflanze geeignet
• Achte ebenso darauf, dass es nicht zu nass und fest gestopft ist
🌿 Hydrokultur: Blähton, Pon und Seramis im Vergleich
Neben der klassischen Erde gibt es die Möglichkeit, Zimmerpflanzen in Hydrokultur zu ziehen. Dabei wachsen die Wurzeln nicht in Erde, sondern in einem anorganischen Substrat, welches das Wasser speichert und Luft an die Wurzeln lässt.
Deine Pflanzen wachsen dann beispielsweise in Tonkügelchen statt in Erde. Bei dieser Art von Substrat bietet sich ein Wasserstandsanzeiger in einem Selbstbewässerungstopf an, welcher dir anzeigt, wann deine Pflanze wieder gegossen werden muss.
Mineralisches Substrat eignet sich besonders bei Raritäten, empfindlichen Pflanzen oder Sukkulenten, weil es sehr luftig ist, Staunässe verhindert und dauerhaft strukturstabil bleibt. Es reduziert Probleme wie Wurzelfäule und Trauermücken, erfordert aber konsequente Nährstoffzufuhr über regelmäßiges düngen. Ideal also, wenn du volle Kontrolle über Wasser und Nährstoffe deiner Pflanze haben willst.
Nachfolgend erklären wir dir die unterschiedlichen Bestandteile:
Blähton
• Kleine, gebrannte Tonkügelchen.
• Sehr langlebig, formstabil und schimmelresistent.
• Neutral im pH-Wert und nahezu nährstofffrei (regelmäßiges Düngen erforderlich)
• Vorteil: Weniger Schädlinge (z. B. keine Trauermücken).
Pon
• Mineralisches Substrat aus Bims, Zeolith und Lava. (Anteile können hier je nach Hersteller variieren. Du kannst dir auch selbst dein Substrat anmischen um die Anteile deinen Bedürfnisse nach anzupassen)
• Speichert Wasser und Nährstoffe gleichmäßig.
• Enthält oftmals zusätzliche Düngerkügelchen, wodurch deine Pflanzen bei jedem Gießen eine Menge an Nährstoffen abbekommt (Nach einigen Monaten nimmt die Düngerwirkung jedoch ab und Nährstoffe müssen durch Hydrokultur Dünger)
• Vorteil: Sehr pflegeleicht, gleichmäßige Feuchtigkeitsabgabe.
Seramis
• Feine, poröse Tongranulate.
• Speichert sehr viel Wasser und gibt es langsam wieder ab.
• Ideal für Pflanzen, die gleichmäßige Feuchtigkeit mögen.
• Vorteil: Sehr gute Wasser und Nährstoffspeicherung, einfach in der Anwendung.
• Nachteil: Kann bei Überwässerung leicht zu nass bleiben und Wurzelfäule begünstigen.
🪴 Schritt-für-Schritt Umtopfen in Erde oder Hydrokultur
1. Pflanze vorbereiten: Alte Erde vorsichtig von den Wurzeln entfernen. Faulige oder matschige Wurzeln zurückschneiden. (Bei umsetzen in Hydrokultur, Wurzeln gut abspülen und von organischem Erdmaterial befreien)
2. Topf wählen: Immer ein Gefäß mit Abflussloch oder bei Hydrokultur Top mit Wasserstandsanzeiger wählen
3. Drainage anlegen (bei Erde): Eine ca. Handbreite Schicht Blähton oder Kies unten einfüllen, um Staunässe zu vermeiden.
4. Substrat wählen: Erde mit Perlite/Kokos mischen oder direkt auf Blähton, Pon oder Seramis umstellen.
5. Einsetzen: Pflanze mittig platzieren, Substrat auffüllen und vorsichtig andrücken. Eventuell vorsichtig „schütteln “damit keine Luftlöcher entstehen.
6. Angießen: Erde leicht befeuchten, Hydrokultur nach Wasserstandsanzeige gießen.
💡 Profi-Tipps
• Tropische Pflanzen mögen lockere Mischungen mit Kokos und Perliten
• Sukkulenten bevorzugen mineralische Zusätze wie Sand oder Bims.
• In Hydrokultur immer auf den richtigen Dünger achten (speziell für Hydrokultur geeignet).
• Pon eignet sich besonders für Menschen, die gleichmäßige Bewässerung bevorzugen um den genauen Überblick über den Wasserbedarf zu haben.
• Seramis ist ideal für Pflanzen, die konstante Feuchtigkeit mögen, z. B. Farne.
Fazit
Ob klassische Erde mit Perliten oder Kokos, oder moderne Hydrokultur mit Blähton, Pon oder Seramis – das richtige Substrat entscheidet, ob deine Pflanze nur überlebt oder wirklich gedeiht. Mit dem passenden Medium legst du die Grundlage dafür, dass deine grünen Mitbewohner gesund, kräftig und dauerhaft schön wachsen.
💡🪴
Schaue gerne auch auf unserer Website vorbei. Hier findest du unter „Substrate, Dünger & Planzenschutz “eine Auswahl an unterschiedlichen Substraten (von SYBotanica). Oder unsere SUStee Feuchtigkeitsmesser und unseren Holo Selbstbewässerungstopf.